So überrascht es nicht, dass viele Druckdienstleister ihr Heil in einem „Web-Shop“ suchen. Das ist zwar ein guter Ansatz, denn Online-Dienste nehmen im Rahmen der Digitalisierung eine zentrale Rolle in der Abwicklung von Geschäften ein. Aber leider widmen sich viele Unternehmer diesem Thema nicht besonders und das Projekt scheitert dann oft an folgenden strategischen Fehlern:
1. Nicht zur Chefsache machen
Sich neuen Themen zu widmen ist mühsam und braucht Zeit. Das Beharren in bewährtem Terrain ist dagegen komfortabel und so fällt es Unternehmern und Geschäftsführern oft schwer aus der Komfortzone des bekannten Printbusiness heraus zu kommen. Um die Chancen und Vorteile des Online Business zu erkennen, muss sich aber der Chef persönlich diesem Thema widmen. Stattdessen wird das Thema Online-Print gerne an Mitarbeiter delegiert, die „mal einen Shop machen“ sollen. Aber selbst wenn die beauftragten Mitarbeiter motiviert sind, und Ihre Sache gut machen, bleibt der Web-Shop nur ein weiteres Projekt im Unternehmen, das mit anderen Themen wie neue Falzmaschine, neuer Plattenbelichter, neuer Messeauftritt usw. konkurriert. Online-Geschäfte benötigen neue Business-Konzepte und können nicht einfach als Ergänzung zum bisherigen Geschäft dienen.
2. Bedeutung unterschätzen
Nicht zuletzt, weil die Bedeutung von Web-To-Print und Print-Shops unterschätzt wird, ist das Thema Online-Print keine Chefsache. Aber das ist ein Fehler. Unternehmer, die Web-To-Print und Print-Shops als strategisches Geschäftsfeld für sich entwickelt haben, profitieren von Effekten, die ohne Online-Business nicht möglich gewesen wären. Beispielsweise steigern Druckdienstleister ihren Umsatz im klassischen Geschäft allein dadurch, dass sie durch ihre Online-Kompetenzen neue Kundenpotentiale erreichen. Weiterhin standardisieren sie ihr Produktportfolio. Dadurch können die internen Prozesse mit einem SMART MIS automatisiert werden. Davon profitiert der gesamte Betrieb. Die Effizienz wird deutlich verbessert, die Kosten werden gesenkt und es werden bessere Margen erzielt. Last but not least wird der Verkauf durch die neuen Online-Geschäfte langfristig gesichert und gesteigert.
3. Keinen Plan verfolgen
Web-To-Print und Print-Shops helfen Druckbetrieben bei der digitalen Transformation. Open Shops und Closed Shops schaffen die Voraussetzung für die Einrichtung digitaler Prozesse. Welches Konzept für den Start das richtige ist, sollte durch eine konsequente Analyse im Vorfeld ermittelt werden. Wichtig ist, dass eine strategische Planung die kompletten Unternehmensbereiche berücksichtigt. Zum Beispiel stellt sich die Frage, wer vermarktet die neue Dienstleistung, wer betreut das Shop-System, welche Kompetenzen werden benötigt, welche Ziele sollen erreicht werden und welche Optionen zur Ausweitung des Geschäfts bieten sich an.
4. Kurzfristigen ROI erwarten
Die Anpassung ans Online-Business ist kein kurzer Sprint, sondern ein Langstreckenlauf, der nicht nur Planung, sondern auch Geduld erfordert.
Web-To-Print und Print-Shops sind neue Geschäftsfelder inmitten der digitalen Transformation. Und hier gelten andere Spielregeln als in der klassischen Welt. Der Start mit einem Web-Angebot ist also nicht nur eine neue Dienstleistung sondern es ist der Einstieg in ein völlig neues Umfeld. Das Unternehmen muss sich in allen Bereichen darauf einstellen. Die Ansprechpartner ändern sich, die Kundenansprache ist neu, die Zusammenarbeit mit Stammkunden verändert sich, Web-Technologien sind neu, die Unternehmensprozesse müssen angepasst werden. Nicht zu vergessen ist das Online-Marketing, das in Form von SEO (Suchmaschinen-Optimierung) und Social Media Kampagnen aufgebaut werden muss. Das ist kein kurzer Sprint sondern ein Langstreckenlauf, der nicht nur eine Planung sondern auch Geduld erfordert. Und im Bild zu bleiben, sollten Pilotprojekte als Training für das große Ziel betrachtet werden. Ein kurzfristiger Return-On-Invest kann dabei nicht im Vordergrund stehen.
5. Nach hinten blicken
Die digitale Transformation ist disruptiv. Das bedeutet bestehende Geschäftsmodelle werden durch stark wachsende Innovationen abgelöst und Produkte, Dienstleistungen und Technologien werden ganz oder teilweise verdrängt. Das Online-Print-Business ist eine solche Innovation. Wer aber bei der Bewertung einer Innovation auf Restriktionen des bisherigen Geschäftsmodells setzt, hat schon verloren bevor es überhaupt losgegangen ist. Zum Beispiel ist eine fehlende Schnittstelle vom Shop zum bestehenden MIS System oft ein Hindernis für Druckdienstleister. Stattdessen bieten Shopsysteme wie Obility ein komplettes Auftragsabwicklungssystem. Das ist viel effizienter als ein MIS System. Die Erfahrung hat gezeigt, dass erfolgreiche Online-Anbieter mittlerweile sogar bei „Offline“ Geschäften auf ihr klassisches MIS System verzichten und stattdessen ein SMART MIS verwenden, weil sie dadurch ihre Geschäfte profitabler abwickeln.
6. Keine IT Kompetenzen aufbauen
Erfolgreiche Online-Print-Anbieter legen großen Wert darauf, bei ihren Kunden eine IT-Kompetenz-Vermutung aufzubauen. So schaffen sie es, mit ihren Kunden über Prozesse und deren Optimierung zu sprechen. Das Druckprodukt als solches wird in der Akquise zweitrangig. Der Druckdienstleister verkauft Einsparungen bei seinen Kunden – oft ein viel höherer Wert als eine Preisreduktion am Produkt. Erfolgreiche Shop-Anbieter verfügen über Online-Spezialisten, die das Online-Business kennen und mit Online-Diensten und mit Shop-Anpassungen die eigenen Shopsysteme ständig optimieren. Und zur Steigerung der betrieblichen Effizienz und zur Reduzierung der Kosten verfügen digital transformierte Unternehmen über IT Fachkräfte, die die digitalen Prozesse ständig optimieren. Diese IT Kompetenzen sind maßgeblich für den Erfolg im Rahmen der Digitalisierung.
7. Change Management vernachlässigen
Das Management muss alle, auch neue Arbeitsbereiche überblicken und anpassen, damit das neue Konzept ein vollständiges Ganzes bildet.
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Durch neue Technologien wie SMART MIS können Mitarbeiter von jedem Ort und zu jeder Zeit ihren Job ausüben, sogar mobil. Das gilt schon für die Einführung eines Web-Shops. Dazu müssen Job-Beschreibungen verändert werden, neue Aufgaben verteilt werden, neue Regeln aufgestellt und neue Anwendungen eingesetzt werden. Zum Beispiel muss die Betreuung der Kunden im Webshop außerhalb der Bürozeiten geregelt werden. Das kann durch einen Mitarbeiter geregelt werden, der bei Bedarf von zu Hause arbeiten kann. Optimaler Weise arbeiten Teams in der Digitalisierung agil. Jedem ist bewusst, dass die technologische Entwicklung ständige Optimierungen erfordert. Und jeder Einzelne im Team muss darauf pro aktiv reagieren können. Die Aussicht auf solche tiefgreifenden Veränderungen schafft Ängste bei allen Beteiligten. Nur Unternehmen, die von Anfang an klar kommunizieren, warum die Veränderungen erfolgen und wie diese stattfinden sollen, werden von ihrem Team die entsprechende Bereitschaft erfahren. Gleichzeitig muss die Gewissheit vorhanden sein, dass nicht jeder Mitarbeiter den Weg mitgehen kann und will. Die Konsequenzen müssen schon im Vorfeld klar sein.
Fazit:
Web-To-Print und Online-Print Shops sind der ideale Einstieg in die digitale Transformation. Und diese ist unwiderruflich. Deshalb ist es wichtig den Start, auch wenn er zunächst mit überschaubarem Budget geplant ist, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und keine strategischen Fehler zu begehen.
Obility stellt eine Plattform zu Verfügung, die es ermöglicht, mit kleinen Schritten mit einem Web-Shop oder einer Auftragsabwicklung zu einer kompletten Digitalisierung der kaufmännischen Prozesse unter Einbindung aller Beteiligten, Kunden, Mitarbeiter, Partner und Lieferanten, zu gelangen.
Wenn Sie über Ihre Chancen und Möglichkeiten mehr erfahren wollen, informieren wir Sie gerne persönlich.