Das war Praxis pur
Konkrete Ansatzpunkte für die Vereinfachung von Geschäftsprozessen im Fokus
Wollen Sie als Druck-Unternehmen im Markt rentabel agieren und sich zukunftssicher aufstellen, müssen sie heute mehr denn je im Fluss sein und flexibel agieren können. Wie Druckdienstleister das erreichen, erklärte unser Geschäftsführer, Frank Siegel in seiner Begrüßung und zeigte auf, welche Werkzeuge die Obility Business Plattform hierfür bereitstellt. Damit gab er den roten Faden unseres diesjährigen Branchen- und Anwendertreffens vor. Die Live-Demonstration einer durchgängig automatisierten Produktion von drei Druckerzeugnissen war ein Grund, weshalb die Veranstaltung bei den Teilnehmern auf besonders positive Resonanz stieß. Dabei wurde in Kooperation mit Canon und FKS die gesamte prozessgesteuerte Abwicklung von der Online-Bestellung über Druck und Weiterverarbeitung bis zur Logistik gezeigt. Weitere Höhepunkte unserer Veranstaltung waren die Praxis-Berichte unserer geschätzten Kunden, die Schellenberg Gruppe und TraffiC Print Online Solutions, die aufzeigten, wie sie ihre Druckunternehmen mit unserer web-basierten Software-Plattform zukunftssicher machen. Ebenfalls für Spannung sorgten die Präsentationen unserer jüngsten Innovationen – insbesondere der Angular Shop, die Plantafel und die elektronische Auftragstasche. Ein Vortrag zum Thema Förderungsmöglichkeiten für Druckdienstleister rundete den Spannungsbogen der Veranstaltung ab.
Angesichts der Corona-Regeln mussten wir die Teilnehmerzahl auf 50 Personen begrenzen. Daher konnten nur knapp 20 Druckunternehmen dabei sein, was aber der Intensität des Networkings getreu dem Veranstaltungsmotto „Voneinander lernen, miteinander profitieren“ letztlich zugute kam. Einige Kunden und Interessenten nutzten auch unser Angebot, in fokussierten Workshops an den Tagen vor und nach der Veranstaltung konkrete Projekte mit unseren Experten zu erörtern.
Auch diesmal hatten wir uns für unser Anwender- und Branchentreffen das Ziel gesetzt, eine ausgewogene Mischung aus Informationen zu neuester Web-Technik, Praxiserfahrung rund um die Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen in der Druckbranche sowie ‚Lebenshilfe‘ für die Realisierung neuer Geschäftsmodelle zu finden. Die von unseren Besuchern ausgefüllten Bewertungsbogen zeigen, dass uns das gelungen ist.
Aus dem Online-Shop direkt in Druck und Weiterverarbeitung: in Zusammenarbeit mit Canon und FKS haben wir live eine durchgängig automatisierte Produktion von drei Druckerzeugnissen präsentiert.
Eine Premiere
Apropos Bewertungsbogen: Diese haben wir in Höhr-Grenzhausen live produziert. Gleiches galt für eine Visitenkarte und eine Obility-Broschüre mit 20 Seiten. Beteiligt an dieser Live-Demo waren Canon und die Fritz Schroeder GmbH & Co. KG (FKS). Unser Produktmanagement Leiter Marcus Silber bestellte während seiner Vortragssession in einem Online-Shop Druckerzeugnisse, die kurz darauf mit einem Digitaldrucksystem imagePRESS C910 von Canon gedruckt und anschließend mit einem Hochleistungs-Multifinisher FKS/Duplo DC-646 Pro weiterverarbeitet wurden. Dieser hat einen Planschneider, eine Rillmaschine und eine Perforationsmaschine integriert und lässt sich optional um ein Zusatzgerät für das Perforieren von Druckerzeugnissen erweitern.
Der Bewertungsbogen war Bestandteil eines 6-seitigen, im DIN-Lang-Format gefalzten Flyers. Marcus Silber hatte ihn so konzipiert, dass die Veranstaltungsteilnehmer diesen Dank einer Perforation leicht von dem Flyer abtrennen konnten. „Wir hatten uns überlegt, dass wir am besten anhand eines konkreten Beispiels zeigen, wovon wir bei Obility Insight sprechen: von vollständig digitalisierten, automatisierten web-basierten Prozessen für die Druckproduktion, die lediglich noch minimale Bedienereingriffe erfordern. So kam es zu dieser Premiere.“
Noch mehr Flexibilität in der Shop-Gestaltung
Unsere Obility-Software nutzt seit je her konsequent neueste Web-Technik, um Kunden neue Möglichkeiten für die Optimierung ihrer Prozesse zu erschließen. In diesem Zusammenhang stellte Jens Reifenberger-Hummel den neuen Obility Angular Shop vor, der in der Druckbranche so genanntes Headless E-Commerce möglich macht. „Der Begriff Headless steht in der IT für Systeme, die per Netzwerkzugriff oder per Webseite gesteuert werden. Das ermöglicht die Entwicklung von Frontends, also von Shop-Oberflächen, für die in den Shops keine Funktionen zu programmieren sind. Beim Obility Angular Shop werden lediglich die Darstellung der Inhalte, also des Contents, die Anwendung sowie der Funktionsumfang bestimmt“, so unser Experte im Obility Consulting Team.
Schon in der Vergangenheit haben sich viele Druckdienstleister für Obility Online-Shops entschieden, weil sie diese flexibel und ohne jeglichen Programmieraufwand individuell einrichten und anpassen konnten. Der Angular Shop eröffnet unseren Kunden jetzt völlig neue Optionen für schnelle Shop-Anpassungen. Aktuell gilt das bereits für offene Shops. Die Markteinführung des Obility Angular Shops für geschlossene Kundenportale steht bei uns für 2022 auf der Agenda. In der Testphase befindet sich aktuell ein Plug-In für das Content Management-System WordPress.
In seiner Präsentation klärte Jens Reifenberger-Hummel die Antwort auf die Frage, wie Headless E-Commerce funktioniert: „Angular Shops verfügen über eine dreischichtige Infrastruktur, bei der die Datenbank, die Geschäftsintelligenz und die Bedienoberfläche – bzw. das Frontend und das Backend – It-technisch voneinander getrennt sind. Das Frontend bedient die Nutzer, das Backend stellt die Geschäftslogik und die Daten zur Verfügung. Im Ergebnis können unterschiedliche Geräte und Oberflächen auf gleiche Funktionen und Daten zugreifen. Das kann so weit gehen, dass Nutzer verschiedener Web-Shops nicht merken, dass sie de facto auf die gleiche Anwendung zugreifen.“ Für Obility-Kunden bedeutet das bislang nicht gekannte konzeptionelle Freiheit in der Ausrichtung ihrer Online-Shops.
Vollständig integrierte Produktionsplanung
Quasi fertig und schon bei Kunden im Praxistest ist die Obility-Plantafel. „Wir haben unsere Produktionsplanung mit allen Unternehmensbereichen voll integriert und vernetzt. Das ist im Markt sicherlich ein Benchmark“ stellte unser Obility-Chefentwickler Werner Jung fest. Im Rahmen der Entwicklung der Plantafel wurden seit 2015 sowohl in internen Brainstormings als auch in Gesprächen mit Kunden zunächst sämtliche Faktoren zusammengetragen, die in der Druckproduktion Einfluss auf die Produktionsplanung nehmen. Zahlreiche Kundenwünsche flossen unmittelbar in die Produktentwicklung ein. So wurde die Basis für die Entwicklung der Bedienerschnittstellen und der umfassenden Funktionalität sowie für die Vernetzung gelegt.
Im Ergebnis ermöglicht die Obility Plantafel Druckunternehmen eine automatische Planung, die auch den Unwägbarkeiten im Tagesgeschäft gerecht wird. Egal, ob zum Beispiel Mitarbeiter oder Maschinen ausfallen, Kunden mit Last-Minute-Änderungen kommen, sich Materiallieferungen verzögern oder Druckaufträge priorisiert werden müssen – Disponenten können jederzeit manuell in die Planung eingreifen. Komfortable Möglichkeiten, die es in dieser Form in der Druckbranche noch nicht gab. Darüber hinaus kann die Plantafel beispielsweise zur Anzeige in Abteilungen auf bestimmte Maschinengruppen eingeschränkt werden. Und sie liefert flexible Übersichten für Maschinen, Aufträge und Positionen. Zudem lassen sich Mitarbeiter auf Kostenstellen planen. Auch der Versand wird in der Planung berücksichtigt. Bis 2022 werden unsere Entwickler noch Optimierungen an Algorithmen vornehmen, die durch Erfahrungen der ersten Kunden einfließen, die bereits mit der Plantafel arbeiten.
Die Weiterentwicklung unserer gesamten Obility-Plattform wird nie abgeschlossen sein – dafür sorgen der permanente Wandel sowohl in der IT als auch in der Druckproduktion und zugleich die immer wieder neuen Kundenanforderungen. Und so gab unser Geschäftsführer und Chefentwickler Werner Jung in seiner weiteren Präsentation Einblicke in die zahllosen Verfeinerungen und Ergänzungen, an denen unser Entwicklungsteam aktuell arbeitet und die unsere Kunden weiter voran bringen werden.
Umsetzung in der Praxis
Ganz besonders haben wir uns über die Präsentationen unserer Kunden Peter Camp, IT-Leiter der TraffiC Print Online Solutions GmbH aus Braunschweig, und Philipp Thomas Wyss, Produktionsleiter und Qualitätsmanager bei der Schweizer Schellenberg Gruppe AG mit zehn Standorten und 280 Mitarbeitern, gefreut. Beide zeigten die Agenda auf, wie ihre Unternehmen Schritt für Schritt auf die Obility-Plattform umgestiegen sind bzw. nach wie vor umsteigen und so ihre Geschäftsprozesse vereinfachen.
TraffiC begann Anfang 2020 mit unserer damals brandneuen Lagersteuerung und zählte zu den ersten Anwendern. Im März 2020 folgten die Zeitwirtschaft und ab April des gleichen Jahres die Erstellung der Belege für Webshops, Druck und Versand. Wenige Wochen später zählte das Unternehmen zu den ersten Druckdienstleistern, die in die automatische Kalkulation mit dem Obility PRINTMANAGER einstiegen. Zuletzt unterstützte uns TraffiC mit seinen Erfahrungen bei der Entwicklung der Plantafel. Sie wird zur Zeit im Parallelbetrieb eingeführt und Anfang 2022 wird der Umstieg vollständig vollzogen sein. Camp: „Die Plantafel muss hundertprozentig funktionieren. Eine halbe Planung kann es nicht geben.“
Die Schellenberg Gruppe fand mit der Zeitwirtschaft den Einstieg in Obility. Darauf folgte die Einführung der Lagersteuerung, die das Unternehmen für eine komplette Neuaufstellung seiner Lagerbewirtschaftung nutzte. Zum Beispiel können die Kunden heute ihre Lagerprodukte selbstständig abrufen. Es folgten die Optimierung des Materialflusses in allen Unternehmensbereichen, der Umstieg auf die elektronische Auftragstasche von Obility und die Optimierung des Versands. Wyss betonte die Wichtigkeit, die Mitarbeiter mitzunehmen und für die neuen Prozesse zu schulen: „Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mitarbeiter, haben Sie Verständnis für ihre Belange und schulen Sie sie ausführlich.“
Sowohl Peter Camp als auch Philipp Wyss machten deutlich, wie grundlegend die Prozessoptimierungen sind, die mit der Implementierung von Obility möglich werden. Entsprechend wichtig sei es, den Umstieg schrittweise anzugehen und unternehmensintern vorzubereiten. Eine Vorgehensweise, die den Vorteil mit sich bringt, dass positive Erfahrungen mit der neuen Systemtechnik in einem Unternehmensbereich in andere Bereiche hineinwirken können.
Neue Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle
Gegenüber unseren Mitbewerbern heben wir uns von Anfang an mit einer Besonderheit ab: Unsere Unternehmensgründer sind Experten, die bereits zuvor in der Programmierung von ERP-Systemen auf Großrechnern in der Industrie gearbeitet haben. Das erklärt unseren prozessorientierten Denkansatz. Das Ergebnis nach inzwischen bald 20 Jahren Entwicklungsarbeit ist eine Plattform, die in einzigartiger Weise sämtliche Aufgabenbereiche der Druckproduktion abdeckt, Geschäftsprozesse vereinfacht und die Rentabilität steigert. Mit der umfassenden Funktionalität von vier Säulen PRINTMANAGER (ERP/MIS), PRINTSELLER (offene Shops / B2B-Portale), PRINTMAKER (Web-to-Print-Werkzeuge) und PRINTBUYER (E-Procurement) bieten wir der Druckindustrie völlig neue Möglichkeiten.
Künftig kann die Plattform in Unternehmen als Daten-Pool für KI-Systeme dienen, so dass sich zum Beispiel BDE-, Maschinen- und Auftragsdaten für die automatische Planung der Betriebsprozesse nutzen lassen. Außerdem können Druckdienstleister ihre Obility-Plattformen zu Kommunikationsnetzwerken verbinden. Indem sie auf diese Weise ihre Prozesse miteinander verknüpfen, können sie ihr Portfolio um die Leistungen ihrer Kollegenbetriebe erweitern.
Wir danken allen Teilnehmern für dieses gelungene Event und freuen uns schon auf das Obility Insight 2022!
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